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Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.
Verfasst: 07.08.2021, 12:13
von icke
Banken und Sparkassen haben ihre Kunden bei Gebührenerhöhungen unfair benachteiligt und müssen Geld erstatten. Doch viele weigern sich oder drohen mit Kündigung.
So hat der Bundesgerichtshof geurteilt
Geklagt hatte der Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv). Die Verbraucherschützer forderten ein gerichtliches Verbot von Bedingungsänderungen ohne ausdrückliche Zustimmung der Kunden.
Tenor des BGH-Urteils: Für Preiserhöhungen oder sonst ungünstige Veränderungen der Bedingungen von Banken und Sparkassen reicht es nicht aus, wenn Kunden nicht widersprechen.
Begründung: Inzwischen liegt den Parteien die Begründung zum Urteil vor. Klare Ansage der Bundesrichter: Schweigen ist keine Zustimmung. „Die Klausel läuft (...) auf eine einseitige, inhaltlich nicht eingegrenzte Änderungsbefugnis (...) hinaus“, heißt es in der Urteilsbegründung wörtlich.
Folge: So ziemlich alle Gebührenerhöhungen von Banken und Sparkassen sind unwirksam. Kunden müssen nur die bei Kontoeröffnung gültigen Preise zahlen. Auf unwirksame Erhöhungen entfallende Zahlungen sind bis zurück zum 1. Januar 2018 zu erstatten.
https://www.test.de/Die-zehn-gemeinsten ... 4863720-0/
https://www.vzbv.de/urteile/bgh-weist-b ... -schranken
Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.
Verfasst: 07.08.2021, 15:08
von Uel
Das werden sie sicherlich leicht finanzieren können, mit der bösartigen Zinsspanne von Minuswerten für positive Kontobeträge und für negative Kontoständes Zinskosten über 10%. EU-Regierungen, die so etwas erdulden, können nicht als "am Wohle der Allgemeinheit interessiert" bezeichnet werden. Das Ganze geht schon eher in Richtung Staatsversagen.
Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.
Verfasst: 07.08.2021, 20:03
von AlexRE
Uel hat geschrieben: Das werden sie sicherlich leicht finanzieren können, mit der bösartigen Zinsspanne von Minuswerten für positive Kontobeträge und für negative Kontoständes Zinskosten über 10%. EU-Regierungen, die so etwas erdulden, können nicht als "am Wohle der Allgemeinheit interessiert" bezeichnet werden. Das Ganze geht schon eher in Richtung Staatsversagen.
Staatsversagen wäre, wenn die Staaten ihre Zielsetzungen verfehlen würden. Die Abzocke der Kleinsparer und Inhaber privater Girokonten ist aber m. M. n. kein Verfehlen von Staatszielen. Dass die große Party der Reichen bis zur Finanzkrise 2008 im Nachhinein von den kleinen Leuten bezahlt wird, konnte man doch ahnen, oder? Wie viele Staaten haben versucht, dem entgegenzuwirken?
Ich halte das eher für ein Demokratieversagen, die Normalürger lassen sich zu viel gefallen, was sie dann auch noch an der Wahlurne bestätigen.
Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.
Verfasst: 21.02.2022, 14:33
von AlexRE
Gerade auf Facebook geschrieben:
https://www.recklinghaeuser-zeitung.de/ ... 000142746/
Mal ein paar Gedanken zur Zukunft der Kreditwirtschaft aus den Kommentaren zu diesem Artikel:
-----------
Wenn man noch etwas weiter denkt, braucht man nicht einmal mehr Banken und Sparkassen. Kredite werden heute schon über Internetplattformen von privat an privat vermittelt und Bargeld kann man sich im Supermarkt auszahlen lassen.
Da bleibt nur noch die pure Kontoführung als Bankaufgabe, die aber nichts mit der bankspezifischen Verantwortung zu tun hat, auf der der gesetzliche Rahmen des Bankenrechts beruht.
Das könnten nach einer Gesetzesänderung auch problem- und gefahrlos andere Dienstleister oder Behörden machen.
Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.
Verfasst: 21.02.2022, 14:42
von maxikatze
AlexRE hat geschrieben:Gerade auf Facebook geschrieben:
https://www.recklinghaeuser-zeitung.de/ ... 000142746/
Mal ein paar Gedanken zur Zukunft der Kreditwirtschaft aus den Kommentaren zu diesem Artikel:
-----------
Wenn man noch etwas weiter denkt, braucht man nicht einmal mehr Banken und Sparkassen. Kredite werden heute schon über Internetplattformen von privat an privat vermittelt und Bargeld kann man sich im Supermarkt auszahlen lassen.
Da bleibt nur noch die pure Kontoführung als Bankaufgabe, die aber nichts mit der bankspezifischen Verantwortung zu tun hat, auf der der gesetzliche Rahmen des Bankenrechts beruht. .
Das könnten nach einer Gesetzesänderung auch problem- und gefahrlos andere Dienstleister oder Behörden machen.
Das kann nicht im Interesse der Bankhäuser sein.
Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.
Verfasst: 21.02.2022, 14:47
von AlexRE
Natürlich ist das nicht im Interesse der Banken und solange der allerbeste Freund der Warburg Bank Bundeskanzler ist, werden diese Interessen auch nicht untergepflügt werden. Aber die Deutschen könnten ja irgendwann auf die Idee kommen, in ihrem eigenen Interesse zu wählen.
Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.
Verfasst: 21.02.2022, 14:52
von maxikatze
AlexRE hat geschrieben:Natürlich ist das nicht im Interesse der Banken und solange der allerbeste Freund der Warburg Bank Bundeskanzler ist, werden diese Interessen auch nicht untergepflügt werden. Aber die Deutschen könnten ja irgendwann auf die Idee kommen, in ihrem eigenen Interesse zu wählen.

Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.
Verfasst: 21.02.2022, 21:48
von Staber
Aber die Deutschen könnten ja irgendwann auf die Idee kommen, in ihrem eigenen Interesse zu wählen.
Die Demokratie, insbesondere die repräsentative Demokratie, baut in ihrem Selbstverständnis auf der Gleichheit aller beteiligten Bürger.* Dieses Prinzip der politischen Gleichheit wurde historisch erkämpft, sei es durch die Abschaffung des preußischen Dreiklassenwahlrechts, sei es durch die Einführung des Frauenwahlrechts 1918 oder die jetzigen Kämpfe um ein Wahlrecht für Migrantinnen und Migranten.
Das Problem ist jedoch, dass es zwar eine formale politische Gleichheit gibt, aber keine reale . Dies macht sich vor allem daran fest, dass den Interessen und Bedürfnissen der gutsituierten Bürgerinnen und Bürger offenkundig mehr Gehör seitens der politischen Parteien und Repräsentanten geschenkt wird . Dies rührt daher, dass Parlamentarierinnen und Parlamentarier selbst eher der Mittel- bzw. Oberschicht angehören, sowie aus dem Wissen der Parteien, dass insbesondere Menschen der Mittel- und Oberschicht sich stärker an Wahlen beteiligen und diese daher nicht verprellt werden dürfen. Daraus resultiert aber, dass die geringe Wahlbeteiligung Einkommensschwacher zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung wird, da die Parteien dann wirklich kaum noch auf sie hören, weil sie diese vor dem Hintergrund ihres Ziels der Stimmenmaximierung nicht ernst nehmen.
* Verzichte auf die Gendersprache
Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.
Verfasst: 25.03.2023, 20:59
von Towanda2
Da streiten sich die Leut herum wohl um den Wert des Glücks der eine nennt den andern dumm am End weiss keiner nix. Da ist der aller ärmste mann dem andern noch zu reich. Das Schicksal setzt den Hobel an und hobelt alles gleich.
Re: Wirtschaft - Die Banken unseres Vertrauens.
Verfasst: 25.03.2023, 21:40
von AlexRE
Towanda2 hat geschrieben:Da ist der aller ärmste mann dem andern noch zu reich.
Wenigstens diesen einen Teilaspekt der Sündhaftigleit des Menschen kann man speziell den Banken bzw. Bankern nicht anlasten. Der Reichtum anderer Leute weckt bei denen niemals Neid oder Missgunst, sondern immer nur Gier. Die brauchen anderer Leute Reichtum schließlich für ihr eigenes Geschäft.
