Südafrika

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Re: Südafrika

Beitragvon Uel » Di 27. Mai 2025, 01:48

Dann lieber Uel ist es viel zu spät, weil dann kriegt man sie nicht mehr los, siehe Putin, Erdogan usw.



Richtig. Wenn man die Demokratie einmal abgewählt hat, braucht man einen Gorbatschow oder einen Krieg, um sie zurückzubekommen.


Rolf Dobelli schreibt sinngemäß: Das Problem bei Prognosen ist, dass kaum jemand bei solchen Wetten auf die Zukunft bereit ist, auch seinen Wetteinsatz zu bezahlen. Kann also sein, dass es zu spät ist, kann aber auch sein, dasss es 1. oder 2. oder 3. sein kann ... :)(

Meiner Meinung (auch ohne Wetteinsatz :lol: ) kann man auch die Verfassung schädigen, indem man mit guter Absicht und übertriebener Angst die Verfassung ständig deformiert. Wir sollten unserer seit 76 Jahren verfassten demokratischen Gesellschaft wesentlich größere Resilenz zugestehen, als dem nicht vergleichbaren 15 jährigen Prototyp von 1918 bis 1933.

Liebe Grüße
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Re: Südafrika

Beitragvon Sonnenschein+8+ » Di 27. Mai 2025, 07:39

Lieber Uel,

Schau doch bitte mal nach Amerika, was da gerade mit der Demokratie passiert. Und sonstige Länder. Haben wir von der Vergangenheit nix gelernt? :)(
Bin ich zu bunt für euch, seid ihr zu braun.
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Re: Südafrika

Beitragvon AlexRE » Di 27. Mai 2025, 09:24

Uel hat geschrieben:Wir sollten unserer seit 76 Jahren verfassten demokratischen Gesellschaft wesentlich größere Resilenz zugestehen, als dem nicht vergleichbaren 15 jährigen Prototyp von 1918 bis 1933.



Das waren 76 Jahre ohne existenzielle Gefahren, 40 Jahre davon durch Wirtschaftswunder und eingeschränkte Souveränität (was von internationaler Verantwortung entbunden hat) geprägt.

Jetzt nähern wir uns mit 40 % das System ablehnenden Wählern der AfD und der beiden Linksparteien erstmals wieder Weimarer Verhältnissen an. Wie überlegen die grundgesetzliche Ordnung dem Prototyp in Sachen Resilienz ist, wissen wir noch gar nicht so genau. Wahrscheinlich werden wir das aber in absehbarer Zeit erfahren.
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Re: Südafrika

Beitragvon Uel » Di 27. Mai 2025, 15:15


... vor allem sollten wir nicht wieder unser Volksvermögen in Waffen verschrotten, da ist es besser den Feind in ein reiches Land zu lassen (alles kann er schließlich nicht abschleppen), als in ein zerstörtes und verarmtes. Denn die Reichsten schicken kaum ihren Nachwuchs an die Front und ausreichend Geld ist dann bereits transferriert, wenn die letzten Flieger ins Exil starten (müssen). In einem so technisierten Land wie dem unseren, kann man keinen Krieg mehr führen, dazu ist es nicht resilent genug, denn solche Strukturen hat man ja dem Gott der Firmenkonzentrationen und der "weltweiten Produktionsstrasse" geopfert. Und wir reden da nicht von diesem bisschen Krieg wie in der Ukraine, sondern einem richtigen Krieg an allen Fronten mit allen Mitteln.
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Re: Südafrika

Beitragvon Staber » Di 27. Mai 2025, 15:48

von diesem bisschen Krieg wie in der Ukraine,


Hallo Uel!
Starker Tobak würde ich mal sagen! ;)
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Re: Südafrika

Beitragvon AlexRE » Di 27. Mai 2025, 23:25

Uel hat geschrieben:In einem so technisierten Land wie dem unseren, kann man keinen Krieg mehr führen, dazu ist es nicht resilent genug, denn solche Strukturen hat man ja dem Gott der Firmenkonzentrationen und der "weltweiten Produktionsstrasse" geopfert. Und wir reden da nicht von diesem bisschen Krieg wie in der Ukraine, sondern einem richtigen Krieg an allen Fronten mit allen Mitteln.


Diese Darstellung widerspricht dem Moltke - Zitat in Deiner Signatur. Putin wollte die Ukraine in wenigen Tagen niederwerfen und sieht sich jetzt einer militärischen Situation ausgeliefert, die sich eigendynamisch entwickelt hat und ihn unter absoluten Erfolgszwang setzt. Ein Kompromiss, der innerhalb Russlands als Misserfolg angesehen werden könnte, wäre tödlich für ihn.

Aufgrund dieser und vieler anderer Erfahrungen würde Moltke Deiner These, dass die weltweite Produktionsstraße einer unkontrollierbaren Kriegsdynamik entgegenstünde, deutlich widersprechen.
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Re: Südafrika

Beitragvon Uel » Mi 28. Mai 2025, 14:56

Hallo Uel!
Starker Tobak würde ich mal sagen! ;)


Ja, lieber Staber,
würd ich wirklich mal sagen, damit die Polit-Traumwandler und ihre vielen Nachplapperer aufwachen: wenn die Russen auf die UNDENKBARE und SEHR UNWAHRSCHEINLICHE Idee kommen würden, für dessen Annahm man ja leichtfertig mal 5% der Jahresbilanzen (wieviele Jahre sind geplant bis die Angsthasen Ruhe geben) aller Natostaaten angepeilt werden, ja wenn, --dann würden sich die Natostaaten niemals mit Grenzgeplänkel wie in der Ukraine zurückhalten. Dann starten Bomber-, Raketen- und Drohnen-Fotten gleichzeitig auf St. Petersburg und Moskau, da wird in der ersten Woche mehr zerstört und vernichtet sein, als in 3 Jahren "Ukraine- Geplänkel". Und die Russen werden auch mitbekommen haben, wo die wichtigsten EU-Millionenstädte liegen. Die jetzigen Bagatellmeldungen der Öffentlichen, wenn in einer Nacht mal wieder 5-10 Zivilisten in ukrainischen Städten umgekommen sind (vergleichsweise wie viele tags UND nächtens in Gaza), da spielen Weltkriege, mal sehr bös gesagt, in einer anderen Liga: man erinnere sich, London, Hamburg, Dresden, Hiroschima und Nagasaki, an einzelnen Tagen das Vielfache des gesamten bisherigen Ukrainekriegs. Eine Strategie erfordert, dass alles Denkbare gedacht werden muss, vor allem alle Konsequenzen eines Lösungsweges, besonders seines wirklichen Nutzens und die Wahrscheinlichkeiten.
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Diese Darstellung widerspricht dem Moltke - Zitat in Deiner Signatur. Putin wollte die Ukraine in wenigen Tagen niederwerfen und sieht sich jetzt einer militärischen Situation ausgeliefert, die sich eigendynamisch entwickelt hat und ihn unter absoluten Erfolgszwang setzt. Ein Kompromiss, der innerhalb Russlands als Misserfolg angesehen werden könnte, wäre tödlich für ihn.

Aufgrund dieser und vieler anderer Erfahrungen würde Moltke Deiner These, dass die weltweite Produktionsstraße einer unkontrollierbaren Kriegsdynamik entgegenstünde, deutlich widersprechen.


Lieber Alex,
ich glaube, dass der Molkte-Spruch ALLE Pläne bedeutet hätte, also auch Deine Pläne. Vermute mal nicht, dass Moltke mit seiner Meinung deinen Plan zu meinem Nachteil heilig sprechen würde. Heiligsprechungen, Tabus, Unsagbares, Denkverbote, Diskussionsverweigerungen, Brandmauern, - alles der gleiche Murks bei der Suche nach der besten Lösung, - also Religionen oder Ideologien .

Bei nochmaligem Lesen kam ich auf die Idee, dass ein Missverständnis vorliegen könnte: die weltweite Produktionsstrasse bewirkt kein Kriegsautomatismus, wie Du vermutlich geschlossen hast, sondern dass Weltkriege unführbar werden. Denn globale Lieferketten sind leicht zerstörbar (z.B. Schiffe im Suez-Kanal) und die Produktion nicht mehr resilent an unzähligen von einander unabhängigen Mini-Lieferketten weiter stattfinden könnte.






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Re: Südafrika

Beitragvon AlexRE » Mi 28. Mai 2025, 18:16

Uel hat geschrieben:Bei nochmaligem Lesen kam ich auf die Idee, dass ein Missverständnis vorliegen könnte: die weltweite Produktionsstrasse bewirkt kein Kriegsautomatismus, wie Du vermutlich geschlossen hast, sondern dass Weltkriege unführbar werden.


Ich habe geschrieben, dass die Eigendynamik eines großen Krieges über die globalen Lieferketten hinweggehen würde. Russland zeigt sich gerade resilient gegen alle wirtschaftlichen Sanktionen. Das würde im Ernstfall allen großen Ländern gelingen. Lediglich typische Abnutzungskriege würden kürzer ausfallen.

Bei dem Gesichtspunkt der Eigendynamik ist entscheidend, dass die Akteure keine Kontrolle mehr über die Entwicklung der Ereignisse haben. Das ist jetzt in der Ukraine so. Die Ukraine kann die Kampfhandlungen nicht einstellen, ohne ihre Existenz aufzugeben, und Putin kann nicht ohne klaren Erfolg aufhören, ohne politischen Selbstmord zu begehen.
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Re: Südafrika

Beitragvon Uel » Mi 28. Mai 2025, 21:04

Alex, meine Antwort ist auf "Propaganda ... "

viewtopic.php?f=74&t=4813&p=143765#p143765
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Re: Südafrika

Beitragvon maxikatze » Do 29. Mai 2025, 08:17

Macht Ihr bitte im Ukraine- oder Russland - Strang weiter, wenn es nicht um Südafrika geht? Ich möchte mir die Arbeit ersparen und die Beiträge verschieben.:)
Danke - und habt einen schönen Vatertag.
LG maxi
Wir wissen, sie lügen.
Sie wissen, dass sie lügen.
Sie wissen, dass wir wissen, dass sie lügen.
Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, dass sie lügen.
Und trotzdem lügen sie weiter.

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